Bericht über mein Elternhaus — Bilder anklicken zum vergrößern

Mein Elternhaus in Bonn nach 1945 – als ich dazu kam 1949, waren immerhin schon wieder Fenster drin. Das war Koblenzer Straße Nr. 38, heute Adenauerallee.
Haus Nr. 40, das Elternhaus meiner Mutter war im Oktober 1944 im großen Bombenangriff einfach auf die Straße gekippt. Heute steht dort das Juridicum.

Mein Mitgefühl allen, die Ähnliches erleiden – auch heute und in der ganzen Welt.
Der große Krieg, genannt der zweite Weltkrieg, in dem die Deutschen und ihre Opfer von der großen Blödheit befreit wurden, dem Faschismus – kann ich mir wirklich vorstellen wie das war damals?
Mit erlebt habe ich die Zeit der Trümmer, Häusertrümmer und Menschentrümmer: In Herz und Seele waren sie schwer beschädigt. Vater in Russland gewesen, Mutter auf der Flucht (ja auch Bonner waren auf der Flucht vor den westlichen Alliierten, auch wenn das vielleicht nicht nötig war.) Die Großeltern, noch im 19. Jahrhundert geboren, konnten in ihrer bürgerlichen Verklemmtheit diese Probleme nicht heilend auffangen. Die hatten selber ihre großen Probleme. Können sich junge Menschen heute oder können wir Menschen uns überhaupt vorstellen wie es in den Menschen vor einer oder vor zehn Generationen wirklich zu ging. Wie sie damals dachten, fühlten, was sie begeisterte, wovor sie Angst hatten. Die Zeit, von der hier geschrieben ist, war 1945 nicht plötzlich weg , sondern irgendwann 1955 ging sie zu Ende oder 1968. Die Kriegs- und Nachkriegszeit, sie hatte z.B. noch kein Fernsehen. Und das Land verlassen und sich woanders versorgen lassen, diese Möglichkeit hatten die Eltern nicht. Also: es wurde wieder aufgebaut.

Und Krieg heute? Uns Deutschen steht es gut an, gegen Krieg zu sein. Auch wenn Krieg anscheinend nur dahinten weit weg statt finden soll – Krieg um’s Öl z.B.. Es wirkt sich alles überall aus.

Und einen anderen Kriegsschauplatz sehe ich im Umgang mit Natur und Umwelt! Sei es Feuerwerk und dessen giftige Überbleibsel, sei es der Automassenverkehr für jeden Scheiß, sei es der völlig wahnsinnige Verbrauch an Naturfläche für noch mehr Straßen, Fabriken oder Superschnellzüge! Und wie lange noch wird es den völlig wahnsinnigen Verbrauch an Rohstoffen geben? – Autos brauchen überhaupt keine Alufelgen, aber dort, wo die Rohstoffe aus der Erde geholt werden (z.B.Brasilien), geht alles vor die Hunde. Es gibt kaum einen offensichtlicheren Blödsinn als Alufelgen. Und die feinen Häuslebauer mit Ihren geleckten Gärten – wann wird man je verstehen, dass Sie eine Wüste produzieren. Dort können sich natürlich Singvögel nicht vor Elstern verstecken, suchen Wildbienen vergeblich nach Blüten . Öde sind die Gärten wie nach einem Bombenangriff. Und der brutalste Krieg gegen unsere Gesundheit und besonders, die der Kinder: der Fluglärm in der Nacht!

Bücher “gegen den Krieg”:

· Kurt Vonnegut,”Schlachthof 5” rororo 1524 http://www.vonnegut.com/

· mein absolutes Lieblingsbuch:
Franz Werfel, “Der Stern der Ungeborenen” Fischer Taschenbuch 9461

· kein Roman, dafür das Buch, das sagt, warum die Menschen so bekloppt sind und warum das nicht so sein muss:
Jean Liedloff, “Die Suche nach dem verlorenen Glück”, englisch “The Continuum Concept” C.H. Beck Verlag